Gerotor startet KI-Forschungsprojekt für Energiespeicher

Gerotor startet KI-Forschungsprojekt für Energiespeicher

Bild: ©Alexander Limbach/Fotolia.com

Das Münchener Clean-Tech-Startup Gerotor forscht in einem weltweit einzigartigen Projekt an künstlicher Intelligenz für elektrische Hochleistungsspeicher.

Zusammen mit den wissenschaftlichen Partnern, dem Institut für Energieeffizienz in der Produktion EEP der Universität Stuttgart und dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA werden Algorithmen für eine selbsteinstellende Steuerung entwickelt. Neben der Thyssenkrupp Elevator AG und der EWS Weigele GmbH & Co. KG engagiert sich auch der Maschinenbaukonzern Starrag Technology GmbH als assoziierter Industriepartner in dem Forschungsprojekt „StEff-Control“, kurz für Self-Tuning Efficiency Control for intelligent Flywheel Energy Storage Systems.

Wichtigstes Ziel ist es, durch die Entwicklung einer intelligenten Regelungssoftware den Applikationsaufwand deutlich zu reduzieren und einen großen Schritt in Richtung Plug&Play-Fähigkeit von industriell eingesetzten Energiespeichern zu machen. Mit dem Stromspeicher von Gerotor können Industrie- und Produktionsunternehmen die Energieeffizienz von Maschinen und Anlagen signifikant erhöhen. Spitzenlastmanagement und Rekuperation unterstützen die Kunden dabei, den Energieverbrauch und den CO2-Abdruck ihres Betriebs zu senken und überflüssige Stromerzeugung zu vermeiden. Das Projekt ist durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und über den Projektträger DLR maßgeblich gefördert.

Die intelligente, auf maschinellem Lernen basierende Regelungssoftware soll den zeitlichen Applikationsaufwand um über 95% reduzieren und eine automatische Anpassung an wechselnde Anlagen- und Betriebsszenarien ermöglichen. Weitere Ziele des Forschungsprojekts umfassen die Weiterentwicklung der Speichereinheit, um den Energiegehalt zu erhöhen, und das Erstellen digitaler Verschleißmodelle, um die technische Verfügbarkeit zu erhöhen und den Wartungsaufwand durch vorausschauende Wartung zu reduzieren. Darüber hinaus ist auch die Integration von universellen Datenschnittstellen für die einfachere Einbindung des Systems ein weiteres Ziel.

Hauptbestandteil des Gerotor HPS-Systems ist eine Hochgeschwindigkeits-Schwungmasse, die als elektromechanischer Stromspeicher im DC-Zwischenkreis von leistungsstarken dynamischen Maschinen und Anlagen integriert wird. Beim Abbremsen von diesen Systemen speichert das Schwungrad die Bremsenergie und stellt sie beim darauffolgenden Anlauf der Maschine wieder zur Verfügung. Verbrauchsreduktionen durch die Rekuperation der Bremsenergie, die gleichbedeutend ist mit der Verringerung des CO2-Footprints, belaufen sich auf durchschnittlich ca. 25 %. Je nach Anlage sind sogar Spitzenwerte von über 50 % möglich. Daneben profitieren die Nutzer von Kosteneinsparungen durch Spitzenlastmanagement, das heißt durch Reduktion der Anschlussleistung, Verbesserung der Stromqualität und kurzzeitige Spannungsstabilisierung bei Ausfällen des Stromnetzes, was immer wichtiger wird.

Thematik: Newsarchiv
|
Gerotor GmbH
www.gerotor.tech

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Fraunhofer IEM
Bild: Fraunhofer IEM
Effiziente Produktionsplanung: KI reduziert Aufwand bei Schulte Kartonagen um 25%

Effiziente Produktionsplanung: KI reduziert Aufwand bei Schulte Kartonagen um 25%

Welcher Liefertermin steht wann an? Wie aufwändig muss die Maschine umgerüstet werden? Ist das benötigte Material bereits geliefert? Um die Reihenfolge verschiedener Kundenaufträge optimal zu planen, müssen Produktionsplaner:innen eine Vielzahl von Faktoren kennen und einschätzen. Bei Schulte Kartonagen hat ab sofort ein intelligenter KI-Assistent alle Faktoren im Blick – und macht Vorschläge für die effiziente Planung der Produktion. Gefördert wurde die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IEM und den Universitäten Paderborn und Bielefeld im it’s OWL-Projekt ARISE.

Bild: schoesslers GmbH
Bild: schoesslers GmbH
appliedAI Institute for Europe launcht kostenlosen KI-Onlinekurs

appliedAI Institute for Europe launcht kostenlosen KI-Onlinekurs

Das gemeinnützige appliedAI Institute for Europe stellt den kostenfreien Online-Kurs ‚AI Essentials‘ zur Verfügung, der es Interessierten ermöglicht, in die Welt der Künstlichen Intelligenz einzusteigen. Konzepte wie maschinelles Lernen und Deep-Learning sowie deren Anwendungsmöglichkeiten und Auswirkungen auf unser Leben und unsere Wirtschaft sind Teile der umfassenden Einführung.

Bild: Trumpf SE + Co. KG
Bild: Trumpf SE + Co. KG
Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Seit dem Siegeszug des Chatbots ChatGPT ist künstliche Intelligenz in aller Munde. Auch in der industriellen Produktionstechnik kommt KI mit großen Schritten voran. Lernende Maschinen machen die Fertigung effizienter. Wie funktioniert das genau? Das können Interessierte auf der EMO Hannover 2023 vom 18. bis 23. September erfahren. Die Weltleitmesse für Produktionstechnologie wird ihr Fachpublikum unter dem Claim ‚Innovate Manufacturing‘. mit frischen Ideen inspirieren und künstliche Intelligenz spielt dabei ihre Stärken aus.

Bild: Mitsubishi Electric Corporation, Japan
Bild: Mitsubishi Electric Corporation, Japan
KI-gestütztes Analysetool für moderne Produktionslinien

KI-gestütztes Analysetool für moderne Produktionslinien

Das Data-Science-Tool Melsoft MaiLab von Mitsubishi soll Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Fertigung und unterstützen und so deren Produktivität steigern. Die neue Lösung ist eine intuitive, bedienerzentrierte Plattform, die KI nutzt, um Abläufe automatisch zu verbessern. Sei es Abfallvermeidung durch geringere Ausschussmengen, weniger Stillstandszeiten durch vorbeugende Wartung oder Senkung des Energieverbrauchs durch Prozessoptimierung.

Bild: Fraunhofer IGD
Bild: Fraunhofer IGD
Software Arrange beschleunigt Absortierprozesse

Software Arrange beschleunigt Absortierprozesse

In Kombination mit einer Augmented-Reality-Brille bietet eine neue Software des Fraunhofer IGD digitale Unterstützung von Absortiervorgängen. Zusammengehörige Bauteile werden direkt im Sichtfeld der Beschäftigten an der Produktionslinie farblich überlagert. Anwender im Automotive-Bereich können so etwa durch beschleunigte Prozesse und eine minimierte Fehleranfälligkeit Kosten reduzieren.