Modulare Edge-AI-Vision-Plattform für komplexe Anforderungen

Das Wahtari-Ökosystem bietet eine umfangreiche Hard- und Software-Plattform für KI-basierte Computer-Vision-Lösungen. Am Beispiel der nCam, die ebenso wie die Plattform einem offenen Architekturkonzept folgt, wird gezeigt, wie die modularen Komponenten zu einer individuellen Problemlösung zusammengestellt werden können.
Das offene und modulare Architekturkonzept der nCam ermöglicht es, eigene Hard-/Software auch mit Komponenten externer Anbietern zu kombinieren, um so eine individuelle Edge-AI-basierte Machine-Vision-Lösung zu kreieren.
Das offene und modulare Architekturkonzept der nCam ermöglicht es, eigene Hard-/Software auch mit Komponenten externer Anbietern zu kombinieren, um so eine individuelle Edge-AI-basierte Machine-Vision-Lösung zu kreieren.Bild: Wahtari GmbH

Um die KI-basierte Auswertung und Monetarisierung visuell gewonnener Daten einwandfrei einsetzen zu können, bedarf es der geschickten Zusammenstellung zahlreicher Hard- und Softwareelemente sowie der Ausbalancierung konkurrierender Anforderungen. Das Angebot oft inkompatibler oder nur mit entsprechendem Know-How implementierbarer Einzelkomponenten von unterschiedlichen Herstellern aus verschiedenen Gebieten wie Bildverarbeitung (Objektive, Belichtung, Bildsensoren, Steuerung, etc.), Hardware (Gehäuse, Prozessor, KI-Beschleuniger, Industrie- Schnittstellen etc.) und Software (Betriebssystem, Software und KI-Frameworks, Sicherheitstools, Datenverschlüsselung, Vernetzung, etc.) sowie die Notwendigkeit von (Langzeit-)Support und Wartung (z.B. Sicherheitsupdates, Softwareaktualisierungen) zeigen die Komplexität, denen sich sowohl Visionanbieter als auch Anwender gegenübersehen. Wahtari hat auf diese Anforderungen reagiert und ein umfangreiches Deep Learning Ökosystem aus Hard- und Software entwickelt, das von einfach und dynamisch verwendbaren Einzelmodulen bis hin zu branchenübergreifenden Komplettlösungen alles aus einer Hand bietet. Aufgrund des offenen und modularen Architekturkonzepts unterstützt Wahtari vielfältige Komponenten von Drittanbietern, wie z. B. Industrie-Sensoren von Allied Vision. Dies ermöglicht die einfache Kreation neuer Smart Vision-Lösungen.

Bis zu drei Movidius Myriad X VPUs

Ein Kernprodukt des Wahtari-Ökosystems bildet die Wahtari neuralCam (nCam). Mit bis zu drei integrierten Intel Movidius Myriad X VPUs und einer auf der Intel x86_64-Architektur basierenden CPU ist die nCam Plus derzeit eines der kompaktesten High-End-Vision-AI-Systeme auf dem Markt. Künftig wird die Kamera auch Chips und Prozessoren von Nvidia unterstützen. In einem stabilen Aluminiumgehäuse mit ausgefeiltem Kühlsystem leistet die nCam höchste Erkennungsperformance im unteren Millisekundenbereich. Die offene Architektur der Hardware ermöglicht die freie Auswahl zwischen verschiedenen motorisierten oder fixen Objektiven, schaltbaren oder festen IR-Filtern, Beschleuniger-Chips, integrierten oder ansteckbaren Beleuchtungen, sowie an den jeweiligen Einsatzort und Anwendung anpassbare Gehäuse. Die Integration in bestehende Anlagekonzepte wird durch zahlreiche Schnittstellen und Industriestandards (z.B. OPC UA) erleichtert und ermöglicht geringste Latenzen.

Kooperation mit Allied Vision

Die in der nCam eingesetzte Alvium-Kameraserie von Allied Vision folgt der gleichen Logik der flexiblen Modularität. Basierend auf der Alvium Technologie bietet die Kameraserie zahlreiche Modelle mit Bildsensoren von 0,5 bis 20,4MP Auflösung. Mit minimalem Entwicklungsaufwand können verschiedene Kameras mit unterschiedlichen Sensoren getestet, diverse Auflösungsvarianten eines Systems entwickelt oder bestehende Systeme auf neueste Sensoren umgerüstet werden. Um die Flexibilität beim Integrieren in ein neues System noch weiter zu erleichtern, kann Wahtari zwischen verschiedenen Gehäusevarianten (Platine und offenes Gehäuse) sowie Objektivfassungen (C-Mount, CS-Mount oder S-Mount) wählen.

Hauseigenes IoT-Betriebssystem

Die nCam wird mit dem hauseigenen IoT-Betriebssystem nOS ausgeliefert, welches als Teil des Wahtari-Ökosystems über die vorinstallierte grafische Benutzeroberfläche nVision bedient werden kann. Das Linux-basierte und auf IT-Sicherheit ausgelegte nOS erlaubt die einfache Implementierung eigener Funktionen und Apps mittels Docker, ein Tool zur Containerisierung von Anwendungen. Die auf Anfrage vorinstallierte nGin SDK vereinfacht das Ansprechen der nCam-Funktionen noch weiter und ermöglicht die hybride Ausführung von Bildverarbeitungsalgorithmen und CNN, unabhängig von der Hardware-Plattform. Anwendungsbereiche der Kamera sind u.a. intelligente Kennzeichenerkennung bei der Verkehrsüberwachung, die Erkennung von Restrinden auf Baumstämmen für die Papierindustrie, Inline-Analysen von Kabeloberflächen bei der Kabelproduktion, Qualitätssicherung von FFP2-Masken, Oberflächenanalyse von Dachziegeln, Backwaren, Förderbandanalyse, Logistik, PSA, Einparksensoren, Qualitätsüberprüfung mittels Sounderkennung, etc.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Fraunhofer IEM
Bild: Fraunhofer IEM
Effiziente Produktionsplanung: KI reduziert Aufwand bei Schulte Kartonagen um 25%

Effiziente Produktionsplanung: KI reduziert Aufwand bei Schulte Kartonagen um 25%

Welcher Liefertermin steht wann an? Wie aufwändig muss die Maschine umgerüstet werden? Ist das benötigte Material bereits geliefert? Um die Reihenfolge verschiedener Kundenaufträge optimal zu planen, müssen Produktionsplaner:innen eine Vielzahl von Faktoren kennen und einschätzen. Bei Schulte Kartonagen hat ab sofort ein intelligenter KI-Assistent alle Faktoren im Blick – und macht Vorschläge für die effiziente Planung der Produktion. Gefördert wurde die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IEM und den Universitäten Paderborn und Bielefeld im it’s OWL-Projekt ARISE.

Bild: schoesslers GmbH
Bild: schoesslers GmbH
appliedAI Institute for Europe launcht kostenlosen KI-Onlinekurs

appliedAI Institute for Europe launcht kostenlosen KI-Onlinekurs

Das gemeinnützige appliedAI Institute for Europe stellt den kostenfreien Online-Kurs ‚AI Essentials‘ zur Verfügung, der es Interessierten ermöglicht, in die Welt der Künstlichen Intelligenz einzusteigen. Konzepte wie maschinelles Lernen und Deep-Learning sowie deren Anwendungsmöglichkeiten und Auswirkungen auf unser Leben und unsere Wirtschaft sind Teile der umfassenden Einführung.

Bild: Trumpf SE + Co. KG
Bild: Trumpf SE + Co. KG
Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Seit dem Siegeszug des Chatbots ChatGPT ist künstliche Intelligenz in aller Munde. Auch in der industriellen Produktionstechnik kommt KI mit großen Schritten voran. Lernende Maschinen machen die Fertigung effizienter. Wie funktioniert das genau? Das können Interessierte auf der EMO Hannover 2023 vom 18. bis 23. September erfahren. Die Weltleitmesse für Produktionstechnologie wird ihr Fachpublikum unter dem Claim ‚Innovate Manufacturing‘. mit frischen Ideen inspirieren und künstliche Intelligenz spielt dabei ihre Stärken aus.

Bild: Mitsubishi Electric Corporation, Japan
Bild: Mitsubishi Electric Corporation, Japan
KI-gestütztes Analysetool für moderne Produktionslinien

KI-gestütztes Analysetool für moderne Produktionslinien

Das Data-Science-Tool Melsoft MaiLab von Mitsubishi soll Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Fertigung und unterstützen und so deren Produktivität steigern. Die neue Lösung ist eine intuitive, bedienerzentrierte Plattform, die KI nutzt, um Abläufe automatisch zu verbessern. Sei es Abfallvermeidung durch geringere Ausschussmengen, weniger Stillstandszeiten durch vorbeugende Wartung oder Senkung des Energieverbrauchs durch Prozessoptimierung.

Bild: Fraunhofer IGD
Bild: Fraunhofer IGD
Software Arrange beschleunigt Absortierprozesse

Software Arrange beschleunigt Absortierprozesse

In Kombination mit einer Augmented-Reality-Brille bietet eine neue Software des Fraunhofer IGD digitale Unterstützung von Absortiervorgängen. Zusammengehörige Bauteile werden direkt im Sichtfeld der Beschäftigten an der Produktionslinie farblich überlagert. Anwender im Automotive-Bereich können so etwa durch beschleunigte Prozesse und eine minimierte Fehleranfälligkeit Kosten reduzieren.