Software entwickeln mit Low Code, No Code und GPT-3

Domänenwissen schlägt Coding-Skills

Begrenzte IT-Expertise und Ressourcen, Fachkräftemangel: Die Digitalisierung stellt kleine und mittelständische Unternehmen vor Herausforderungen. Low-Code- und No-Code-Technologien treten an, dieses Dilemma zu lösen. Sie befähigen alle Arbeitskräfte mit Domänenwissen, eigene Anwendungen zu erstellen - ohne große IT-Abteilung dahinter.

Entwicklung braucht Strategie und Struktur

Auch wenn die Low-Code- und No-Code-Ansätze heute schon weit entwickelt sind: Unternehmen brauchen für ihre Digitalisierungsbemühungen immer noch ihr tiefgehendes Spezialwissen aus den eigenen Prozessen und Kundenbeziehungen. Doch wenn sich dieses Domänenwissen durch einfach zu entwickelnde Software abbilden lässt, bekommen Unternehmen neue Möglichkeiten für die Suche nach Digitalisierungsexperten: Dann nämlich sind diese Fachleute bereits im Unternehmen aktiv, und sie kennen sich sehr gut aus. Der Rest ergibt sich durch die Werkzeuge und Plattformen, die das Coden übernehmen. Eines sollte dabei nicht vergessen werden: Auch die Software-Entwicklung ohne Code oder mit ganz wenig Programmierung braucht Strukturen, Strategien und Methoden, die mit ihren Buzzwords wie Scrum, Agilität oder Design Thinking hier nur erwähnt werden können. Darüber sollte – bei aller Freude über den einfachen Einstieg – auch bei jedem Unternehmen ausreichend Klarheit bestehen.

Die Power Apps von Microsoft helfen bei der Code-armen Erstellung professioneller Apps. Die Plattform setzt auch auf künstliche Intelligenz, um die Codierung möglichst weitgehend durch Algorithmen ersetzen zu können. Auf der weltweiten Developer-Konferenz Build 2021 im Mai kündigte Microsoft die Integration von GPT-3 an, die von Sommer an als Public Preview zunächst in den USA verfügbar sein wird. Diese KI-Lösung des Unternehmens OpenAI ist ein autoregressives Sprachmodell, das Deep Learning verwendet. Sie ist eine der fortschrittlichsten Technologien für die Erstellung von Content in natürlicher Sprache. Microsoft erwarb im vergangenen Jahr eine Exklusivlizenz für GPT-3, die rund 175 Milliarden Parameter verwendet, um menschenähnliche Texte zu produzieren. Die Integration von GPT-3 in Power Apps ermöglicht es, Apps per Spracheingabe zu steuern und sogar zu programmieren: mit der bei Microsoft Research entwickelten KI-Technologie Prose (Program Synthesis using Examples). Durch das ‚Programmieren nach Beispielen‘ (Programming by Examples, PBE) lassen sich Skripte erstellen, indem man der Technologie anhand von Beispielen zeigt, was man haben will. Die KI schlägt anschließend den Programmier-Code dafür vor. Prose ist bereits in Power BI, Excel und Visual Studio und künftig auch in den PowerApps integriert.

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Microsoft Deutschland GmbH

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