Der Algorithmus als Treibstoff

Data Analytics an der Schwelle

Der Algorithmus als Treibstoff

Bild: Contact Software GmbH

Die digitale Transformation führt zu immer größeren, schnelleren und variableren Datenflüssen. Die intelligente Ordnung und Analyse dieser Daten lenkt den Blick auf Werte, die sich oft über neue Geschäftsmodelle monetarisieren lassen. Die Herausforderung ist, auch einmal radikalere Ideen durchzuspielen, als nur die der vorausschauenden Instandhaltung.
Gezielte Analyse von Daten entscheidet immer häufiger über den Erfolg einer Geschäftsidee. Für Unternehmen stellt sich die Frage, wie diese Herausforderungen in der Praxis angenommen und die Chancen für die eigenen Aktivitäten aufgegriffen werden können. Der Startpunkt dafür sind automatisierte Prozesse und Analysewerkzeuge, die aus Datenströmen Erkenntnisse ermitteln.

Wo wir stehen

Seit Beginn des Milleniums wurden enorme technologische Durchbrüche bei der Leistungsfähigkeit von Graphikprozessoren und im Bereich Machine Learning erreicht. Dies hat insbesondere die Entwicklung von neuronalen Netzwerken beschleunigt und ihren Einsatz bei der Bilderkennung, Sprachanalyse und Text-Klassifizierung möglich gemacht. Mit der Verfügbarkeit von immer größeren Datenmengen und der damit einhergehenden Komplexität der Datenmodelle ist eine Schwelle erreicht, wo klassische Analysemethoden oft nicht mehr zuverlässig greifen. Hier sind neuronale Netzwerke durch ihre größere Anpassungsfähigkeit an die Datenlage viel besser darin, präzise Vorhersagen zu treffen. Grundlage dafür ist eine Rechenleistung, die dank parallel arbeitender Graphikprozessoren und spezieller, auf neuronale Netzwerke abgestimmte Hardware deutlich gesteigert werden konnte. Die Barriere zum Einsatz solcher Technologien liegt momentan also eher am Fachkräftemangel und einer relativ langen Entwicklungszeit für dedizierte Lösungen. Die Entwicklung sich selbst programmierender neuronaler Netzwerke läuft allerdings bereits und zeigt vielversprechende Ergebnisse, was zu einer weiteren Beschleunigung und Breite in der Anwendung führen wird.

Die Datenpyramide

Bei der Adaption der neuen Techniken ist zu beobachten, dass oft ad-hoc-Ansätze gewählt werden, um möglichst schnell zu den neuesten Data-Analytics-Methoden vorzustoßen. Dieser Ansatz ist jedoch zu kurz gegriffen. Die wertschöpfende Nutzung von Daten setzt voraus, dass sie kontinuierlich gut strukturiert bereitgestellt werden. Erst dann führen die gezielte Abfrage und Verarbeitung der Daten zu neuen Erkenntnissen. Datenanalyse ist ein Prozess mit ständigem Verbesserungspotenzial, das nur zu heben ist, wenn die Datenmengen nach klaren Vorgaben und Analysestrategien ausgewertet werden. Um diese formulieren zu können, ist die genaue Kenntnis des fachlichen Kontextes unabdingbar. Erst dann können zielführende Verfahren und Algorithmen entwickelt beziehungsweise ausgewählt werden. Der nächste Schritt nach vorn ist das Reporting und die Visualisierung der bereitgestellten Datenflüsse. Findet das kontinuierlich statt, ergeben sich Geschäftsideen und Ziele für die Vorhersage, die dann gezielt angegangen werden kann. Der direkte Sprung von unten nach oben ist ohne erforderliche Basis meist wenig erfolgreich.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Contact Software GmbH
www.contact.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Fraunhofer IEM
Bild: Fraunhofer IEM
Effiziente Produktionsplanung: KI reduziert Aufwand bei Schulte Kartonagen um 25%

Effiziente Produktionsplanung: KI reduziert Aufwand bei Schulte Kartonagen um 25%

Welcher Liefertermin steht wann an? Wie aufwändig muss die Maschine umgerüstet werden? Ist das benötigte Material bereits geliefert? Um die Reihenfolge verschiedener Kundenaufträge optimal zu planen, müssen Produktionsplaner:innen eine Vielzahl von Faktoren kennen und einschätzen. Bei Schulte Kartonagen hat ab sofort ein intelligenter KI-Assistent alle Faktoren im Blick – und macht Vorschläge für die effiziente Planung der Produktion. Gefördert wurde die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IEM und den Universitäten Paderborn und Bielefeld im it’s OWL-Projekt ARISE.

Bild: schoesslers GmbH
Bild: schoesslers GmbH
appliedAI Institute for Europe launcht kostenlosen KI-Onlinekurs

appliedAI Institute for Europe launcht kostenlosen KI-Onlinekurs

Das gemeinnützige appliedAI Institute for Europe stellt den kostenfreien Online-Kurs ‚AI Essentials‘ zur Verfügung, der es Interessierten ermöglicht, in die Welt der Künstlichen Intelligenz einzusteigen. Konzepte wie maschinelles Lernen und Deep-Learning sowie deren Anwendungsmöglichkeiten und Auswirkungen auf unser Leben und unsere Wirtschaft sind Teile der umfassenden Einführung.

Bild: Trumpf SE + Co. KG
Bild: Trumpf SE + Co. KG
Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Künstliche Intelligenz macht Fabriken clever

Seit dem Siegeszug des Chatbots ChatGPT ist künstliche Intelligenz in aller Munde. Auch in der industriellen Produktionstechnik kommt KI mit großen Schritten voran. Lernende Maschinen machen die Fertigung effizienter. Wie funktioniert das genau? Das können Interessierte auf der EMO Hannover 2023 vom 18. bis 23. September erfahren. Die Weltleitmesse für Produktionstechnologie wird ihr Fachpublikum unter dem Claim ‚Innovate Manufacturing‘. mit frischen Ideen inspirieren und künstliche Intelligenz spielt dabei ihre Stärken aus.

Bild: Mitsubishi Electric Corporation, Japan
Bild: Mitsubishi Electric Corporation, Japan
KI-gestütztes Analysetool für moderne Produktionslinien

KI-gestütztes Analysetool für moderne Produktionslinien

Das Data-Science-Tool Melsoft MaiLab von Mitsubishi soll Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Fertigung und unterstützen und so deren Produktivität steigern. Die neue Lösung ist eine intuitive, bedienerzentrierte Plattform, die KI nutzt, um Abläufe automatisch zu verbessern. Sei es Abfallvermeidung durch geringere Ausschussmengen, weniger Stillstandszeiten durch vorbeugende Wartung oder Senkung des Energieverbrauchs durch Prozessoptimierung.

Bild: Fraunhofer IGD
Bild: Fraunhofer IGD
Software Arrange beschleunigt Absortierprozesse

Software Arrange beschleunigt Absortierprozesse

In Kombination mit einer Augmented-Reality-Brille bietet eine neue Software des Fraunhofer IGD digitale Unterstützung von Absortiervorgängen. Zusammengehörige Bauteile werden direkt im Sichtfeld der Beschäftigten an der Produktionslinie farblich überlagert. Anwender im Automotive-Bereich können so etwa durch beschleunigte Prozesse und eine minimierte Fehleranfälligkeit Kosten reduzieren.