Wie künstliche Intelligenz die Produktionsarbeit der Zukunft verbessert

In der Produktionsarbeit der Zukunft unterstützen autonome Systeme den Menschen durch datenbasierte Analysen und intelligente Lösungsmuster bei wertschöpfenden Tätigkeiten. Welchen Nutzen künstliche Intelligenz (KI) dabei stiftet, zeigen Expertinnen und Experten der beiden Stuttgarter Fraunhofer-Institute IPA und IAO ihren Gästen beim 'International Open Lab Day' am 16. April 2021.
Wie künstliche Intelligenz die Produktionsarbeit der Zukunft verbessert, zeigen Expertinnen und Experten vom Future Work Lab ihren Gästen beim »International Open Lab Day« am 16. April 2021.
Wie künstliche Intelligenz die Produktionsarbeit der Zukunft verbessert, zeigen Expertinnen und Experten vom Future Work Lab ihren Gästen beim »International Open Lab Day« am 16. April 2021.Bild: Fraunhofer IAO/Foto: Ludmilla Parsyak

KI könnte in Zukunft Optimierungspotenziale erkennen, Monteuren die Arbeit erleichtern oder Personaleinsatzpläne aufstellen: Das sind nur ein paar wenige Beispiele, wie KI dazu beitragen kann, die Produktion resilienter und flexibler zu gestalten. Der Mensch wird dadurch aber nicht zum Gehilfen der Algorithmen, sondern bleibt Dirigent der Prozesse, arbeitet effizient in einer adaptiven Umgebung und muss nicht mehr so viele Kontrollaufgaben übernehmen. „Digitale Technologien helfen, die Produktionsarbeit menschzentrierter zu gestalten. Im Future Work Lab zeigen wir die Potenziale von kognitiven Assistenzsystemen und partizipativen Umsetzungsmethoden für den Einsatz in betrieblichen Produktionssystemen“, sagt Simon Schumacher, Projektleiter des Future Work Lab am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA.

Zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat der Wissenschaftler im Future Work Lab über 50 Demonstratoren aufgebaut, die das gesamte Spektrum der zukünftigen industriellen Arbeitsumgebungen abdecken. Am 16. April 2021 laden die beiden zum virtuell stattfindenden International Open Lab Day. Dabei führt das Forschungsteam seine Gäste live durch die Ausstellung und zeigt insbesondere eine Auswahl neuer KI-Demonstratoren:

KI in der Prozessoptimierung:

Ein tragbares, flexibel einsetzbares Datenerfassungswerkzeug deckt automatisiert Optimierungspotenziale in der Produktion auf. Dazu wurde ein modulares Sensorsystem mit KI-basierten Algorithmen zur Prozesserkennung kombiniert.

KI in der Montage:

Zur Unterstützung menschlicher Arbeitskräfte kommt in der Montage verstärkt die Objekterkennung mithilfe von Augmented-Reality-Brillen zum Einsatz. Dafür muss die entsprechende Software im Vorfeld mit einer hohen Anzahl von qualitativ hochwertigen Daten trainiert werden. Dank KI erfolgt dieses Training automatisiert.

KI in der Personalplanung:

Ein flexibler Personaleinsatz ermöglicht kurzfristige Schichtanpassungen, enthält Zeitpuffer für Krisen- oder Boomphasen und bietet Mitarbeitenden attraktive Arbeitszeiten. KI unterstützt bei der maßgeschneiderten Planung.

Vertrauenswürdige KI:

Wo Menschen von Entscheidungen betroffen sind, die KI getroffen hat, ist es wichtig, ihre innere Funktionsweise und Entscheidungsfindung nachvollziehbar zu gestalten. Diese Transparenz kann helfen, die Akzeptanz von KI zu erhöhen.

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