Wie KI Einzug in den Fertigungsprozess hält

Bild: Synergeticon GmbH

Die Möglichkeiten der Digitalisierung befeuern den Fortschritt von Unternehmen, Branchen und Industrien. Diese Potenziale tatsächlich zu realisieren, liegt jedoch nach wie vor in Menschenhand: Entscheidend ist, neue Technologien und Vorgehensweisen mit existierenden Prozessen erfolgreich zu verbinden. Ein Beispiel hierfür ist ein intelligentes Echtzeit-Bildverarbeitungssystem, das das KI-Unternehmen Synergeticon entwickelt und mit Cenit nun in der Endmontage bei einem Unternehmen in der Luftfahrtindustrie integriert hat. Die Kooperation stellt damit einen wichtigen Schritt in Richtung eines digitalen Zwillings von Fertigungslinien dar. Das System, das aus Kameras und einer auf künstlicher Intelligenz basierten Software besteht, ermöglicht Echtzeit-Sichtbarkeit der aktuellen Arbeitsfortschritte im Hangar. Konkret: Die auf der Grundlage der aufgenommenen Bilder erzeugten Live-Informationen zum aktuellen Stand des Arbeitsfortschritts fließen situativ aufbereitet in den Fertigungsprozess ein. Dies geschieht sowohl prädiktiv als auch zu Zwecken von Ex-Post-Analysen. Ein besonderes Merkmal ist die Tatsache, dass bei den Kamera-Aufzeichnungen – dank intelligent geschulter Algorithmen – Personen nicht aufgenommen werden. Ein klarer Mehrwert des Systems – und ein Beweis, wie eine smarte Digitalisierung durch den Einsatz künstlicher Intelligenz auch die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen kann.

Der Mensch als Enabler

Welche Rolle spielt nun der Mensch dabei? Cenit begleitet namhafte Unternehmen im Flugzeugbau bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie. Einer dieser Partner ist das junge Unternehmen Synergeticon, ein Spezialist auf den Gebieten künstliche Intelligenz, Kollaborative Robotik und Datenanalyse. „Die intelligente, automatische Bildverarbeitung in Produktion und Wartung wird aufgrund ihrer wegweisenden Effizienz in der Fertigung immer mehr an Bedeutung gewinnen“, sagt dazu David Küstner, Gründer und Gesellschafter bei Synergeticon. „Durch den Einsatz der mittels der Software generierten Daten und Informationen ist es nämlich möglich, Abweichungen im Produktionsablauf quasi zeitgleich zu registrieren und entsprechend zu reagieren. Wir sind stolz, dass wir dieses wichtige Thema gemeinsam mit Ceniz voranbringen können“, fügt er hinzu. Derzeit befindet sich das KI-basierte Bildanalyse-Projekt noch in der Anfangsphase. Langfristiges Ziel ist es aber, dass die Technologie als Wegbereiter für zahlreiche digital unterstützte Anwendungen die Effizienz von Produktionsprozessen entscheidend voranbringt.

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