Herausforderungen und Chancen für die Branche

KI und Logistik: It’s a match

Fragt man Apples Sprachassistentin Siri, ob sie eine künstliche Intelligenz (KI) ist, antwortet sie: „Ich bestehe aus Speicher, Silizium und meinen Überzeugungen“. So richtig mit der Wahrheit rausrücken will Siri also nicht. Dabei ist es kein Geheimnis, dass sprachgesteuerte Digitalassistenten selbstlernende, künstliche Intelligenzen sind. Im Consumer-Bereich ist KI also längst etabliert. Jetzt hält die Technologie auch Einzug ins Lager – und optimiert die Logistik. Doch bei vielen Unternehmen ergeben sich beim Thema künstliche Intelligenz noch viele offene Fragen: In welchen Bereichen lohnt sich der Einsatz von KI heute schon? Welche Basis muss ich in meinem Unternehmen überhaupt schaffen? Und nicht zuletzt die Frage: Welchen konkreten Nutzen bringt KI in der Logistik?

Smart Assistant

Ein Smart Assistant ist ein digitaler Kollege, der Expertenwissen jederzeit verfügbar macht. Er ist in der Lage, durch das Feedback des Nutzers zu lernen. Ein Beispiel ist ein Chatbot. Logistiker können diesen zu jeder Zeit nutzen, wenn sie während eines Prozesses Hilfestellung oder weiterführende Informationen benötigen. Fehlt z.B. ein Artikel an einem Lagerplatz oder wurde zu viel Ware kommissioniert, ruft der Mitarbeiter die KI-Technologie als Entscheidungsstütze hinzu – und erhält in Sekundenschnelle eine datengestützte Handlungsempfehlung.

Predictive Analytics

Heute wissen, was morgen geschieht: Nur wenige Logistiker planen ihre Ressourcen effizient und bedarfsorientiert. Denn eine solche Ressourcenplanung erweist sich oft als sehr schwierig – deshalb basiert dieser Prozess meistens auf einem ‚Bauchgefühl‘ und auf Erfahrungswerten. Dabei lässt sich KI gerade im Bereich des Ressourcenmanagements und der Mitarbeitereinsatzplanung gewinnbringend einsetzen. Basierend auf vorhandenen Daten und eigenen Erfahrungswerten lassen sich Personalkapazitäten damit vorausschauend planen. Aus abstrakten Prozessmodellierungen und mathematischer Analysen der Vergangenheitsdaten sowie externen Einflussfaktoren entstehen Datenmodelle, aus denen Prognosen gebildet werden. Durch ihre Lernfähigkeit unterstützt die KI diese Analysen – dies führt zu einer Verbesserung der Prognosegüte. Die Prognosen dienen dabei als Datengrundlage für zukünftige Aufwände und helfen bei der Optimierung. Durch die Integration einer prädikativen Komponente in solche Tools erfolgt die Vorausplanung der vorhandenen Kapazitäten unter Berücksichtigung der prognostizierten Faktoren mit einer erhöhten Präzision. Auch die Wartung von Anlagenkomponenten und Maschinen (Predictive Maintenance) lässt sich mit vorausschauenden Analysen auf Basis von KI steuern.

Smart Documents

Smart Documents beschreibt einen Ansatz, der eine intelligente Digitalisierung von Dokumenten ermöglicht. Sie können z.B. das Lieferscheinmanagement am Wareneingang erheblich vereinfachen. Lieferscheine unterscheiden sich je nach Lieferanten deutlich voneinander, was z.B. die Anordnung der verschiedenen Informationen angeht. KI – etwa in Form einer App – kann den Nutzer effizient darin unterstützen, die relevanten Informationen auf dem Lieferschein automatisiert zu finden, zu extrahieren und in eine standardisierte Maske einzufügen. Das erspart mühseliges Suchen oder die Nutzung von speziellen Programmen. Das Lieferscheinmanagement wird deutlich verschlankt.

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Ehrhardt + Partner GmbH & Co. KG

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